Wenn Farben im Internet nicht so aussehen wie sie sollten...
Drei Einflussgrössen, Monitor, Betriebssystem und Browser sind für die farbliche Darstellung verantwortlich. Untenstehende Farbkontroll-Grafik bietet die Möglichkeit einer schnellen Überprüfung der Farbfähigkeit von Monitor, Betriebssystem und Browser.
Beide JPG-Stechpalmen-Bilder haben ein ICC-Profil eingebettet. Das linke Bild enthält ein sRGB-Profil und das rechte ein selber erstelltes screwyRGB ICC-Profil, bei dem die Farbkanäle RGB je um eine Position im Uhrzeigersinn verdreht wurden. Sehen beide Bilder identisch aus, werden die ICC-Profile korrekt interpretiert und der Browser arbeitet mit Farbmanagement. Sehen die Bilder stark unterschiedlich aus, werden die ICC-Profile nicht interpretiert und der Browser versteht kein Farbmanagement. Sehen sie leicht unterschiedlich aus, wird wahrscheinlich an Stelle des sRGB das Monitorprofil verwendet. Zur Kontrolle können Sie mit dem Mauszeiger in das Bild srewyRGB fahren und sehen das Bild ohne ICC-Profil. Sollte sich jetzt nichts verändern, so arbeitet der Browser nicht mit Farbmanagement.
Das visuelle Interpretieren der blauen Flächen macht nur Sinn, wenn der Browser mit Farbmanagement arbeitet, also die beiden Stechpalmen-Bilder gleich aussehen. Sehen die beiden blauen Farbfelder auf der rechten Seite, «JPG ohne ICC» und «PNG ohne ICC», unterschiedlich aus, verarbeitet der Browser unterschiedliche Datenformate unterschiedlich, was falsch ist. Sehen die blauen Farbflächen mit und ohne Profil unterschiedlich aus, wird beim «JPG ohne ICC» nicht wie vom W3C vorgeschlagen das sRGB-Profil als Standard verwendet, sondern das Monitorprofil, was ebenfalls falsch ist. Alle Klarheiten beseitigt?
Die Darstellung von Farben auf einem Monitor wird bestimmt durch dessen Kontrast (Gamma) und Farbkörper (Gamut). Je nach Alter und Model besitzen Monitore unterschiedliche Kontraste und Farbkörper. Aus diesem Grund sehen gleiche Farben auf verschiedenen Monitoren nicht gleich aus.
Monitore müssten mit spezieller Software und einem Farbmessgerät ausgemessen und kalibriert werden, um Farben über das Betriebssystem korrekt darzustellen. Das Resultat dieser Kalibration, Profilierung, ist eine ICC-Datei, die das Gerät farblich beschreibt. Somit wäre es möglich, alle Monitore farblich gleich aussehen zu lassen.
Gemäss W3C sollen Web-Browser alle Elemente, die keine ICC-Datei enthalten, im sRGB-Farbraum darstellen. Falls Elemente eingebettete Farbprofile enthalten, soll der Browser diese für die Farbdarstellung verwenden. Erst allmählich sind Browser in der Lage, Elemente mit und ohne ICC-Profile korrekt darzustellen.
Je höher der Gamma-Wert ist, umso dunkler werden Bilder auf einem Monitor dargestellt. PC-Monitore verwenden in der Regel ein Gamma von 2.2, der Mac bis OS 10.5 jenes von 1.8 (ab OS 10.6 verwendet auch Apple ein Gamma von 2.2)
PC – 2.2 = dunklere Bilder, mehr Kontrast
Mac – 1.8 = hellere Bilder, weniger Kontrast
Der Gamma-Checker (das Bild am Anfang der Seite mit den horizontale Streifen) dient zur visuellen Ermittlung des Monitor-Gamma-Werts. Das Grau-Quadrat, welches am besten mit dem Hintergrund verschwimmt, zeigt den aktuellen Monitor-Gamma-Wert an. Das W3C empfiehlt für das Web einen Wert von 2.2.
Achtung: Der Gamma-Checker funktioniert nur auf Monitoren mit standard Auflösung (72 DPI). Retina Displays und andere hochauflösende Monitore zeigen mit dem hier verwendeten Gamma-Checker kein korrektes Gamma an.
Der Farbkörper beschreibt die Menge aller Farben, die ein Gerät (z. B. ein Monitor) darstellen kann. Hat ein Monitor einen grösseren Farbkörper, kann er z. B. Grasgrün viel intensiver (bunter) darstellen, als ein Monitor mit einem kleineren Gamut. Der Gamut wird technisch mittels ICC-Profilen beschrieben.
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